Bitte beachten: Der Ausbildungskurs 2023 kann leider nicht stattfinden!
Das Ausbildungsangebot richtet sich an alle Streuobst- und Naturinteressierten, die Kinder, Jugendliche, Familien und Erwachsene für den faszinierenden Lebensraum Streuobstwiese begeistern möchten. Die Streuobst-Pädagogen arbeiten im Anschluss an die Ausbildung an Grund- sowie weiterführenden Schulen, in Vereinen oder auf selbstständiger Basis und erhalten dafür auch eine Vergütung. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit Grundschulklassen das Projekt „Die Streuobstwiese – Unser Klassenzimmer im Grünen“ durchzuführen.
Abb. 1: Mit Kindern Mosten ist ein Angebot der Streuobst-Pädagogen.
Dabei wird Bewusstsein für das einzigartige und schützenswerte Ökosystem Streuobstwiese geschaffen, das in weiten Teilen Baden-Württembergs und auch in Hohenlohe einen prägenden Teil der Kulturlandschaft darstellt. Die vor vielen Generationen um die Dörfer gepflanzten Streuobstbestände sind Natur- und Kulturgut gleichermaßen. Sie stellen nicht nur den Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten dar, sondern dienten früher auch als Nahrungs- und Einkommensgrundlage der Menschen. Viele dieser alten Streuobstbestände wurden aufgegeben und verschwanden in den letzten Jahrzehnten. Glücklicherweise findet allmählich ein Umdenken statt und die Menschen beginnen nach und nach wieder, den vielfältigen Nutzen dieses Lebensraumes für Mensch und Tier zu schätzen. Schutz durch Nutzung – kein Motto trifft wohl besser auf unsere Streuobstwiesen zu! Wir möchten der jungen Generation mithilfe von Streuobst-Pädagogen wieder einen Bezug zum Streuobst geben, zeigen wie Apfelsaft gemacht wird und welche Arbeiten dafür notwendig sind, sowie viele weitere ökologische Zusammenhänge vermitteln wie die Imkerei, Insektenkunde, Vögel der Streuobstwiese und Kräuterkunde. Der Jahreslauf in den Obstwiesen bietet ideale Voraussetzungen für diesen naturnahen Unterricht.
Abb. 2: Mit Kindern raus auf die Streuobstwiesen!
Was beinhaltet die Schulung?
Die Schulung ist in fünf Blöcke in den vier Jahreszeiten aufgeteilt, umfasst zwei 4-tägige, zwei 2-tägige und einen 1-tägigen Block und beinhaltet insgesamt 89 Unterrichtsstunden. Die Schulungsblöcke finden an folgenden Terminen statt 06.03.-09.03.2023, 21.04.2023, 22.05.-23.05.2023, 09.07.-12.07.2023 und 09.10.-10.10.2023. Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung am 04.11.2023 ab. Terminliche Änderungen vorbehalten.
Ausbildungsinhalte sind: Geschichte der Streuobstwiesen, Tierspuren im Schnee - Spuren erzählen Geschichten, Schnitt von Obstbäumen - Baum pflanzen/Büschele binden, Pflege von Streuobstbeständen, Vögel der Streuobstwiesen - Nisthilfen/Sitzstangen, Fledermäuse, Honigbienen und Imkerei, Wiesentypen und -blumen - Essbare Kräuter/Bestimmungsübungen, Grüngutverwertung - Sensenmähen/Dengeln/Heuernte, Insekten - Nützlinge/Befruchtung, Naturpädagogik - Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Exkursionsdidaktik, Projekte mit Grundschülern, Ernte und Verwertung, Backen im Backhaus, Streuobst und Ernährung sowie Obstarten und Obstsorten.
Kosten und Anmeldung
Die Teilnahmegebühr beträgt 750 €. Weitere 250 € müssen für die Anschaffung der Fachliteratur einkalkuliert werden. Diese Kosten müssen von den Teilnehmern selbst übernommen werden. Auch eventuell anfallende Übernachtungs- und/oder Verpflegungskosten müssen von den Teilnehmern selbst bezahlt werden, die Unterbringung ist selbst zu organisieren. Die Ausbildung wird durch die Stiftung - Jugend, Natur und Heimat - der Sparkasse Hohenlohekreis gefördert. Dadurch konnte die Teilnahmegebühr deutlich reduziert werden.
Die Streuobst-Schule von Beate Holderied ist seit 2019 anerkannter Träger von Bildungsmaßnahmen im ehrenamtlichen Bereich nach $5 Absatz 3 des Bildungszeitgesetz Baden-Württemberg. Sie sind bei Ausbildungsgängen in Baden-Württemberg also berechtigt 5 Tage Bildungsurlaub für die Ausbildung zu beantragen. Auch ein Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit kann angerechnet werden.
Wenn Sie Interesse an der Streuobst-Pädagogik-Ausbildung haben, senden Sie bis zum 31.01.2023 eine aussagekräftige Bewerbung an den Landschaftserhaltungsverband Hohenlohekreis e.V., z.Hd. Anne Böhm, Konsul-Uebele-Straße 6, 74653 Künzelsau oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Anmeldeformular hier zum Download als PDF Anmeldeformular
Das Klassenzimmer im Grünen
Im Anschluss an das erste Ausbilodungsjahr startet 2024 das Folgeprojekt „Die Streuobstwiese – Unser Klassenzimmer im Grünen“. Vorrangig für Schüler der 3. Klasse wurde dieses Projekt entwickelt, das wir im Hohenlohekreis auf jeden Fall sehr gerne allen Schulen anbieten möchten. Inhalt dieses umweltpädagogischen Projektes ist die Bewirtschaftung einer Streuobstwiese über ein ganzes Jahr hinweg. Der Unterricht findet überwiegend auf der Streuobstwiese statt und vermittelt den Kindern spielerisch und erlebnisreich die Themenbereiche Pflege, Verwertung, Pflanzen, Tiere und Streuobst. Die Streuobstpädagogen können hierfür auf ein erprobtes Konzept mit extra auf das Alter der Kinder abgestimmtem Skript zurückgreifen. Dies erleichtert selbstverständlich den Einstieg in die Praxis und bietet die Möglichkeit, auf selbstständiger Basis zu arbeiten. Die Streuobst-Pädagogen bekommen für ihre Tätigkeit im Projekt "Das Klassenzimmer im Grünen" eine Vergütung von 35 € pro Unterrichtseinheit (45 Minuten). Das Projekt wird durch die Stiftung - Jugend, Natur und Heimat - der Sparkasse Hohenlohekreis und der Paul-Kleinknecht-Stiftung (Kupferzell) gefördert, wodurch die Kosten für die Schulen halbiert werden können. Für SBBZ-Förderschulen werden die Kosten komplett übernommen.
Es umfasst drei individuelle Varianten, die sich in Kosten und Umfang unterscheiden: „Apfelbäumchen“ mit 12 Unterrichtseinheiten (Kosten für die Schule 210 €), „Apfelbaum“ mit 16 Unterrichteinheiten (Kosten für die Schule 280 €) und „Streuobstwiese“ mit 22 Unterrichtseinheiten (Kosten für die Schule 380 €). Dieses Projekt können die Schulen direkt beim Streuobst-Pädagogen buchen. Die Resonanz aus anderen Landkreisen, in denen „Unser Klassenzimmer im Grünen“ seit 2016 läuft, ist sehr positiv. Weitere Infos zum Projektinhalt hier.